Im Museum des Stiftes sollte eine WC-Anlage eingebaut werden. Zur Verfügung stand ein Raum, der ursprünglich der Funkenfang der historischen Küche gewesen war - ein begehbarer Kamin mit Sichtziegelmauerwerk und großer Abzugsöffnung. Im zwanzigsten Jahrhundert waren Notkamine eingebaut und die Öffnung mit einer Stahlbetondecke geschlossen worden.
Um den Genius loci zu erhalten, wurden die Sichtziegeloberflächen vorsichtig gereinigt und mit einer nicht sichtbaren Wasserglaslasur staubfrei gemacht. Die WC-Zellen sind außen vollständig mit Spiegeln verkleidet und reflektieren die Wandoberflächen. Der Deckel ist verglast und lässt einen Blick nach oben in den Raum frei. Die Stahlbetondecke wird mit einem gemalten Himmel verkleidet – eine Referenz an den ursprünglichen Bestand und die barocke Baugeschichte des Stiftes. Der Boden ist als Gitterrostoberfläche ausgebildet und verbirgt die darunter liegenden Installationen für die WC´s und das frei stehende Waschbecken.
Planung und örtliche Bauaufsicht: reitmayr architekten
Bauherr: Benediktinerstift St. Lambrecht
Planungsbeginn: Januar 2010
Baubeginn: Juni 2010
Fertigstellung: Mai 2011
Fotos: Paul Ott
Preise (Bauphase 1 bis 6):
„Steirisches Wahrzeichen 2007“
„Geramb Dankzeichen 2008“
„Geramb Dankzeichen 2014“
„Geramb Dankzeichen 2018“
„Steirischer Holzbaupreis 2015“
„Steirischer Holzbaupreis 2017“
Nominierung zum ECCOLA AWARD